Zur Zeit finden wenige Ausstellungen statt. Viele Galerien, Kunstvereine und kleine Museen halten ihre Häuser aufgrund der Coronapandemie weiterhin geschlossen. Um der Kunst Raum zu bieten, hat die Zeitung „Die Glocke“ eine Rubrik „Blick ins Atelier“ eröffnet.
Hier der Einblick ins Atelier und die Arbeit von Annie Fischer:
„Gewand im Umgang mit Garnen und Fäden überrascht es nicht, dass sie diese in ihrer aktuelle Arbeit „Ich wasche meine Hände in Unschuld“ verwendet. Dabei möchte Fischer nicht in die Schublade Textilkünstlerin gesteckt werden. Ihr Metier ist die Objektkunst, wobei sie leidenschaftlich gern die verwendeten Materialien aus ihrem ursprünglichen Kontext reißt, um „etwas Absurdes in Zusammenhang zu bringen“, erklärt die Künstlerin. Mit einem Schmunzeln erinnert sie an ihr Objekt „Schokolade zum Abgewöhnen“, das sie aus hochgiftigem Zinn gegossen hat. Ihr geht es eben immer darum, die Möglichkeiten des Materials in überraschenden Gegensätzen auszuloten. Jüngstes Projekt „Ich wasche meine Hände in Unschuld“ zeigt, wie sie das meint: da quillt aus einem Papierhandtuchhalter ein Wulst roter Wollfäden heraus. Als Inspirationsquelle nutzt die Künstlern oft ihre Erfahrung als psychologische Psychotherapeutin. (Erstes Studium, bevor sie Textile Formgebung in Dänemark studierte.) Die Abgründe der menschlichen Seele sind ihr nicht fremd. So kennt Sie beispielsweise die ernste Thematik des zwanghaften Händewaschens nur zu gut. Mit einer augenzwinkernden Leichtigkeit schafft sie es aber, diese im wahrsten Sinne „ver-rückten Wirklichkeiten“ sichtbar zu machen.
(Dr. Silvana Kreyer)
„Ich wasche meine Hände in Unschuld“, Objekt von Annie Fischer
Mehr Arbeiten von Annie Fischer sind auf ihrer Website zu sehen:
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