Mal Sehen

Die Galerie Bel Étage zeigt aktuell mit der Ausstellung „Mal Sehen“ einen Überblick an Werken von Beate Freier-Bongaertz aus verschiedenen Schaffensperioden.

So unterschiedlich einzelne zeichnerische Objekte auch sein mögen, allen liegt das Thema „Material als Impuls“ zugrunde. Diese Arbeitsweise ist charakteristisch für die Künstlerin.

Am Anfang steht immer ein spielerisches Verfahren mit dem vorgefundenen Material. Auf der Suche nach Geschichten, die sich in ihm verbergen, wird der Alltagsgegenstand zum Impulsgeber für ihre Werke. Sie ergänzt ihn zeichnerisch, deutet um und setzt Bekanntes in einen neuen Kontext, mit Augenzwinkern.

Der experimentell-reflexive Umgang mit Material oder Utensilien bringt sie auf neue Fährten, trägt die Ideen über den Gegenstand hinaus, auf eine weiterführende Suche nach gedanklichen Zusammenhängen. Eine zeichnerische Eingebung ergibt die nächste, so entstehen ganze Serien von bis zu 200 Arbeiten.

Die Ausstellung ist noch bis zum 16.12.2023 in der Galerie Bel Étage in der Münsterstraße 3 in Gütersloh zu sehen.

Hier ein kleiner Einblick in die Bel Étage.


„Auf Schusters Rappen“


„Maps“: Beate Freier-Bongaertz spielt in ihren Arbeiten mit der Struktur von Landkarten und legt in den Karten versteckte menschliche Figuren frei.


„Häuserblock“ – Struktur einer City.


„Flaschenpost“ – Botschaften aus dem Publikum.


„Reise zum Mittelpunkt der Erde“ Hommage an Jules Verne.
(Fotos: Michael Wöstheinrich)

Mehr Arbeiten von Beate Freier-Bongaertz

Mythen der Mauser

Zum ersten Mal findet im Showroom des Atelierhauses DaunTown eine Ausstellung statt, kuratiert von unserem Atelier-Stipendiaten Yasin Wörheide. Er ist durch die Ateliers gestöbert und hat Verblüffendes zusammengetragen.

Aus allen Ecken und Schubladen hervorgezaubert, hat er mit seiner Auswahl aus alten und aktuellen Arbeiten eine thematische Ausstellung konzipiert. Zusammen mit den Kokuratoren Marvin Wunderlich und Peter Karpinski ist es ihm gelungen, selbst die DaunTown-Künstler zu verblüffen. Sie entdecken auf diese Weise durch den anderen Kontext ihre eigenen Arbeiten neu. Die Mythen der Mauser regen den Besucher an, die Ausstellung in seinen Gedanken mit Weiterem zu verknüpfen und zu komplettieren.

Dieses Ereignis wurde mit einer kleinen Eröffnung und Live-Musik gefeiert. Bei Grünkohl und netten Gesprächen mit ehemaligen und aktuellen Stipendiat:innen, Künstler:innen des Avantgarten, den Atelierkünstler:innen, Künstlerkollegen und Gästen.

Hier nur ein kleiner Ausschnitt als Appetitanreger: Wer möchte, kann die Ausstellung nachmittags noch bis zum 10.12.2023 an den Wochenenden sehen.

Im Vordergrund eine Symbiose aus einer Arbeit von Yasin Wörheide und Susanne Kinski. An der Wand Malerei von Yasin Wörheide und ein Objekt von Matthias Poltrock.


Eine neue Skulptur von Jörg Spätig und Malerei von Marvin Knopf.

Kleinformate Malerei von Wolfgang Meluhn, Objekt von Matthias Poltrock und eine Skulptur von Jörg Spätig.

Die Mythen der Mauser lassen auch Mythen der Seefahrt und die weit tragenden Gedanken der Betrachter zu.

Malerei von Wolfgang Meluhn und eine Skulptur von Marvin Knopf.

Ein Werk von Yasin Wörheide, Arbeiten von Beate Freier-Bongaertz und Susanne Kinski mit einer Collage im Hintergrund.

Crashing Airplanes

Die Band Crashing Airplanes (Max Jäckel – Bass, Jan Klare – Saxophon, Querflöte und Yasin Wörheide – Singende Säge) spielte live in DaunTown.

Wer das Konzert in voller Länge hören möchte, kann hier einen Live-Mitschnitt von Crashing Airplanes aus dem Steinbruch Duisburg ansehen.

Anlass war die aktuelle Jahresausstellung in DaunTown. Hier trafen sich ehemalige und aktuelle Stipendiat:innen, Künstler:innen des Avantgarten, die Atelierkünstler:innen, Künstlerkollegen und Gäste.


Fotos: Michael Wöstheinrich

Classroom Session

In Münster, in einer alten Schule, trafen sich Musiker und bildende Künstler zu einer Session mit Pop-up-Ausstellung. Yasin Wörheide schuf mit seiner Idee zu der Aktion für einen Abend einen der wenigen Orte in der Region, an denen sich die lokale Kunst- und Musikszene treffen und vernetzen konnte.

Ziel: sich kennenlernen, musikalische und künstlerische Potenziale entdecken, netzwerken, sich austauschen und über die gezeigten Arbeiten philosophieren, unter Kollegen und mit Gästen. Zu den eingeladenen Künstlern zählte auch Marvin Knopf.

Die ehemaligen Klassenräume der Schule boten die passende Kulisse. Skulpturen von Marvin Knopf, im Hintergrund an der Wand eine Arbeit des Künstlers Simon Mehling.

Kunstpotentiale in ländlichen und urbanen Räumen

Ca. 100 Künstler aus Deutschland trafen sich im Oktober zum BBK Symposion in Berlin. Thema: die Bedingungen des Kunstschaffens in ländlichen, urbanen und Übergangs-Räumen.

Der Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler ging den Fragen nach: Wie müssen attraktive, wirksame Strukturen für die Bildende Kunst aussehen? Wie kann künstlerische Arbeit unterstützt werden? Was macht den Unterschied zwischen ländlicher und städtischer Region aus?

Expertinnen und Experten aus Kunst und Kultur, Soziologie sowie Stadtplanung gaben in einem Einstiegspodium und drei Themenräumen Impulse für den Austausch mit dem Publikum. Beate Freier-Bongaertz war für den Bereich Kunst im ländlichen Raum geladen.

Aus den Erfahrungsberichten der Künstlerinnen und Künstler ließen sich interessante Erkenntnisse ableiten. Hier nur ein paar Beispiele:

So wurde deutlich, dass im städtischen Raum mehr Kunst um der Kunst Willen gefördert wird. In ländlichen Regionen hingegen werden bevorzugt partizipative Kunstprojekte unterstützt. Partizipative Kunst hat den Ansatz, die Bürger direkt in den kreativen Prozess einzubeziehen und zu Mitautoren der Arbeit werden zu lassen.

Auch die Feststellung, dass eine Atelieradresse auf dem Land bei Ausstellungsbewerbungen zum Nachteil werden kann, sorgte für Unmut. Mit Großstädten wird automatisch große Kunst-Qualität verbunden.

Aber die ländliche Region bietet auch Vorteile: bezahlbaren Arbeitsraum und ein sehr interessiertes Publikum während der Eröffnungen z.B. in Kunstvereinen, bei nahezu gleichen Besucherzahlen wie im städtischen Raum.

Ein Abschlussplenum bündelte alle gewonnenen Erkenntnisse und filtert Handlungsoptionen heraus. (Als Video zu sehen auf der Internetseite des BBK-Bundesverband).