„Schläft ein Lied in allen Dingen“

So der Titel der Arbeit von Annie Fischer.

Mit einem Augenzwinkern verwendet die Künstlerin das Zitat von Joseph von Eichendorff. Ihre Installation in der Ausstellung: in einen Türrahmen gestopfte Autoreifen. Geht der Besucher an ihnen vorüber, hört er ein Schnarchen.

Thematisiert wird hier die Technik des Verflechtens an sich. Bei diesem Werk geht es Annie Fischer, wie bei vielen ihrer Arbeiten mit unterschiedlichsten Materialien, um formale Kriterien des Verflechtens.

Die Gruppenausstellung „Spectrum“ zeigt noch bis zum 19.9.2021 im Medicalcenter Detmold unterschiedliche Werke der Gegenwartskunst. Zu sehen samstags 14 – 21 Uhr und sonntags 11 – 20 Uhr.

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Das Gleich muß jetzt mal warten

„Gestern war heute noch morgen.
Jetzt aber bin ich – mehr oder weniger… vielleicht.

Es gibt Menschen, die sprechen von der Perle des Augenblicks – gefällt mir… glaube ich.

So drehe ich mich ständig im Kreis – gefühlt ist mein Leben wie eine endlose Fahrt im Paternoster – irgendwie gefährlich ungeschützt und doch so aufregend und spannend mit einer Vielfalt an Ausstiegsmöglichkeiten, dass es mir manches Mal wie eine Überforderung vorkommt.
Vermutlich ist das alles eine Illusion und das Leben, auch und vor allem das Erleben, finden einfach nur JETZT statt – ohne Vergangenheit und ohne Zukunft für den Moment… oder so.“
(Ein Monolog von Jörg Spätig zu seinen neuen Arbeiten).

Die Treppenhausgalerie zeigt die neusten Skulpturen jetzt in einer großen Ausstellung. 21 Werke, die wie in einem Paternoster fahrend, über vier Etagen zu sehen sind.

Neu an Spätigs Skulpturen ist der Umgang mit Farbe. Teils verstärkt Farbe die Form, teils löst sie die Plastizität auf, führt zu optischer Verwirrung und fordert den Betrachter zur genauen Beobachtung auf.

Eine spannende Ausstellung, vom 20.8. – 24.10.2021 in der Treppenhausgalerie, in Herford, Goebenstraße 3 –7 (im Elsbachhaus)
Öffnungszeiten: Mo. bis Sa. 8-20 Uhr

Zur Eröffung der Ausstellung verwandelte Jörg Spätig die Performance-Künstlerin Anna Bella Eschengerd in eine Skulptur. So verschmolzen mit den ausgestellten Objekten bewegte sie sich durch das Treppenhaus, das Publikum in den Bann ziehend und philosophierte dabei über die Normalität des Anderssein.

Kunst und Arbeit – ein Projekt

Seit 2014 gestaltet das Maschinenbau-Unternehmen Lübbering zusammen mit den DaunTown Künstlern jährlich sein Projekt KUNST & ARBEIT. Selbst in den beiden Coronapandemie-Jahren fanden unter strengen Auflagen die eigens für Auszubildende entwickelten Workshops statt.

Kunst und Arbeit ist bei Lübbering gelebtes Programm und mehr als nur Bilder an Bürowänden. Die Firma wurde bereits 2014 für ihr Engagement in Sachen Kunst mit dem OWL Kulturförderpreis ausgezeichnet. Sie zeigt in ihrem Betrieb nicht nur öffentliche Ausstellungen, sondern ermöglicht als fester Bestandteil der Ausbildung in den ersten Wochen für alle Auszubildenden aller Sparten, sich mit Kunst zu beschäftigen.

Drei Tage arbeiten die Azubis in den Atelierräumen der DaunTown Ateliers. Mit künstlerischer Hilfestellung durch die Künstler wird der Denkprozess und die Auseinandersetzung mit Kunst gefördert und so ein neuer Blick auf das Alltägliche entwickelt, zum Beispiel durch das Verfremden von Gebrauchsgegenständen. Vielleicht führt diese Erfahrung spärter bei dem einen oder anderen Mitarbeiter dazu, neue Lösungsansätze für seine Aufgaben zu finden.

Masken waren in der Coronazeit natürlich ein Thema.

Die Verfremdung einer Zahnbürste: Bei dem Anblick des Stiels auf ein Reagenzglas zu kommen, das ist eine neue Variante des Themas.

Ausstellungen von Kunst & Arbeit hier zu sehen.