Gneis für DaunTown

Der Künstler Frank Gillich arbeitet als erster Bildhauer im Avantgarten mit Stein.

Gneise sind mittel- bis grobkörnige Metamorphite mit ausgeprägter Textur. Sie bestehen meist aus Feldspat, Quarz und Glimmer. Als Findling liegen sie auf Ackerflächen, so auch in der Nähe von DaunTown. Sie haben eine lange Reise hinter sich. Während der Eiszeit wurden sie von Gletschern transportiert und an ihren heutigen Standorten abgelegt. Dieser lange Weg hat lesbare Spuren auf der Steinoberfläche hinterlassen.

Frank Gillich greift die Idee von Spur und Struktur auf. In seiner bildhauerischen Arbeit fügt er dem Stein neue, ihn umwandernde Spuren hinzu. Mit Schlägel und Meißel entstehen exakte, runde Hohlformen, wie sie in der Natur nicht vorkommen. Ein haptisches Vergnügen bereitet beim Betasten des Steins der Kontrast zwischen der rauen Oberfläche im Gegensatz zu den glattgeschliffenen Vertiefungen.

Philosophisch betrachtet spielt dieses Kunstwerk mit Vergangenheit und Zukunft. Die Spuren von der Entstehung des Steins bis heute erzählen eine uns bekannte Geschichte. Aber welche Fragen und mögliche Antworten werfen die neu hinzugesetzten Zeichen in 100 Jahren auf?


Frank Gillich und Jörg Spätig haben den Findling auf einem Acker nahe DaunTown aufgelesen.


Frank Gillich schlägt die Formen in den Stein.


Das Schleifen der Oberfläche.

Mehr über Frank Gillich: www.frankgillich.de
Alle Skulpturen im Avantgarten, dem Skulpturengarten in DaunTown: www.avantgarten.eu

Ganz heiß – Eisenkunst

Am letzten Wochenende fand auf der Wolkenburg in Limbach-Oberfrohna das zweite Eisen-Schaugießen statt. Wolkenburg gilt als Wiege der Eisenkunstgießerei. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts wurde hierfür ein eigenes Verfahren entwickelt. Einige der damals entstandenen Skulpturen stehen noch heute im Schlosspark.

Nachdem zunächst die Gussformen gefertigt wurden, kam am letzten Tag der Ofen zum Einsatz. Wandergesellen der Metallgewerke und geladenen Künstler, darunter auch Jörg Spätig, bauten gemeinsam den Ofen auf, heizten ihn ein und goßen bis in die Nacht hinein kleine Objekte.

Eine Verbindung zur zeitgenössischen Kunst knüpft die parallel zu sehende Ausstellung „Eisen hat viele Gesichter“ mit international renommierten Künstlern wie unter anderen Susanne Roewer (D), Andreas Glaser (CH), Michal Staszczak (P) und Pawel Czekanski (P).

Vorbereiten und Einheizen des Ofens.


Der Ofen wird abwechselnd mit Kohle und Eisenstücken bestückt.


Der erste Anstich. Das flüssige Eisen wird in einem Tiegel aufgefangen.


Die vorgefertigten Formen werden ausgegossen.


Vorbereitung für den nächsten Schmelzvorgang. Wichtig, das richtige Verhältnis von Kohle zu Eisen zu beachten.


Die vier Anstiche dauerten bis in die Nacht hinein.


Zum Abschluss des Kunst-Events, nachdem alle Formen vergossen waren, wurde der „Phönix“ auf den Ofen gezogen und verneigte sich im Feuertanz vor dem Publikum.

„Sie sind gelandet“

Unter dem Titel „Sie sind gelandet“ ist zur Zeit eine Ausstellung mit Skulpturen von Marvin Knopf im Kunstpavillon vor dem Kreishaus in Gütersloh zu sehen.

Der Kunstverein Kreis Gütersloh zeigt unter dem Motto: 50 Jahre Kreis Gütersloh – 13 Kommunen – 13 Künstlerinnen und Künstler, jeden Monat eine neue Ausstellung aktueller Kunst von ortsansässigen Künstlern. In Kooperation mit dem Kreis Gütersloh ist eigens für dieses Projekt ein Glaspavillon, der über dem Wasserlauf des Kreishauses steht, gebaut worden.

Marvin Knopf zeigt in seiner Ausstellung abstrakte Kreaturen, die mit der Technik der verlorenen Form aus Polyurethan-Gießschaum gefertigt sind. Die Plastiken orientieren sich an Formen der menschlichen Bewegung, sie recken sich empor, kauern, fallen in sich zusammen. Quietschend Bunt kommen sie daher, versehen mit Strukturen aus Farbe und Papierfetzen, wobei sich die äußere Gestaltung stark an der malerischen Arbeit des Künstlers orientiert.

Ausstellung: 1.9. – 30.9.2023, Kreishaus Gütersloh, Herzebrockerstr. 140, 3334 Gütersloh.