DaunTown-Atelier-Stipendium 2024

Der neue Stipendiat hat sein Atelier bezogen! Das DaunTown-Atelier-Stipendium wurde dieses Jahr an den Künstler Jasper Tiemeyer vergeben. Sieben Monate kann er die Räume der Ateliergemeinschaft, vom Atelier bis zur Werkstatt, nutzen. Auch er bringt, wie die vorherigen Stipendiaten, neue Impulse in die Ateliergemeinschaft ein.

Jasper Tiemeyer ist Maler und Bildhauer. Seine amorphen Betonskulpturen, aus denen teilweise Armiereisen hervorlugen, scheinen manchmal wie aus einer Baustelle gerissen. Bei genauer Betrachtung wird jedoch schnell klar, dass Tiemeyer einen Dialog mit dem Material führt. Er spielt mit dem Gestaltungsprinzip der Schwere und Leichtigkeit. Die Irritation findet ihre Fortführung in der Präsentation, bei Ausstellungen werden die Skulpturen von der Raumdecke herabhängend gezeigt.

Die Bildwerke von Jasper Tiemeyer kommen ursprünglich aus der reinen gestischen, gegenstandslosen Malerei. Seit einiger Zeit haben sich seine Motive verändert. „Es steckten plötzlich Gesichter oder Gesichtsfragmente in den Arbeiten, die heraus wollten. Und: warum soll eine Malerei dogmatischen Vorgaben folgen?“, sagt der Künstler dazu.

Seine großformatige Arbeiten fordern bei der Erstellung den ganzen Körpereinsatz. Das Denken, das Handeln, das Zurücktreten und Betrachten und erneut die Farbe in Bewegung bringen, all das dient dem bildnerische Prozess. Die Bilder sind das Ergebnis einer gezielt eingesetzten Impulsivität. Parallel dazu entstehen Tuschzeichnungen, Überlagerungen von Gesichtern.

Die Werke scheinen ein Geheimnis zu verbergen. Der Betrachter kann sich darin verlieren, Flächen finden, Formen aufspüren, Linien verfolgen und menschliche Züge finden. Eine Entschlüsselung dieser Arbeiten scheint jedoch schier unmöglich.


Jasper Tiemeyer im Atelier.


Zeichnungen von Jasper Tiemeyer.


Malerei von Jasper Tiemeyer.

Go with the Flow?

So lautet der Titel der aktuellen Gemeinschaftsausstellung der Künstler Sascha Ceglarski und Marvin Knopf in dem Museum Villa Stahmer.

Go with the Flow? Mit dem Strom schwimmen? Sicherlich nicht.

Beide Künstler arbeiten im abstrakten Bereich. Beide haben ihren eigenen Weg abseits des Mainstream gefunden. Und beide verweigern sich der klassischen Zuordnung einer strengen künstlerischen Technik oder exakt umschriebenen Stilrichtung.

Go with the Flow lässt sich aber auch anders interpretieren. Der Begriff im Flow sein sagt etwas über die Arbeitsweise beider Künstler: Der Arbeitsprozess ist ausschlaggebend für ihr künstlerisches Werk.

Bei Knopf entstehen schwebende, dynamische Kompositionen, ein poetisches Wechselspiel von Fülle und Leere. Klassische Malmittel werden hier mit ausgerissene Fetzen von Illustrierten kombiniert. Sie ergänzen die malerische Komposition. Nicht das Bildmotiv der Zeitung ist hierfür entscheidend, sondern die Strukturen und Farbflächen des Abrisses. Die Herangehensweise an das Werk ist intuitiv. Alle Arbeiten zeigen eine abstrakte Umsetzung des Befindens des Künstlers.

Sascha Ceglarski kristallisiert figurative Formen heraus, die er in den konzentrierten Kompositionen von Farbflächen findet. – Neugierig, spielerisch, lustvoll – Die Linien in seinen Bildern geben unmittelbar und direkt das Thema seines gesamten Werkes wieder. Es sind weibliche und männliche Körper und Geschlechtsteile mit scheinbar eindeutigen Botschaften, die in den Malereien oftmals erst bei genauer Betrachtung ins Auge fallen.

Alle Werke bieten für den Betrachter einen lustvollen Augenspaziergang. Lassen Sie sich anstecken von diesem Flow, der den Bildern innewohnt.

Die Ausstellung ist noch bis zum 28.4.2024 zu sehen.
Museum Villa Stahmer, Carl-Stahmer-Weg 13, 49124 Georgsmarienhütte
Öffnungszeiten: Donnerstags und Sonntags 15 – 18 Uhr
und jeden 1. Samstag im Monat 15 – 18 Uhr


Arbeiten von Marvin Knopf in der Villa Stahmer.


Links eine kleine Malerei von Sascha Ceglarski, rechts Marvin Knopf.


Links eine Arbeit von Sascha Ceglarski, rechts eine Malerei von Marvin Knopf.


Neue Werke von Marvin Knopf.