»be rooted«

„ werden, sein, gewesen sein – der Blick von innen nach außen hat viele Richtungen“ so Jörg Spätig zu seinem Beitrag im neu eröffneten Skulpturenpark Schöneweide in Berlin.

Im Park der Villa Rathenau, die zum Gelände der HTW (Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin) gehört, wurden am vergangenen Wochenende die Werke von acht Künstlern der Öffentlichkeit präsentiert. Susanne Roewer, Bildhauerin und Initiatorin, erläuterte die Skulpturen. Steffen Kolb, Professor für Wirtschaftskommunikation an der HTW Berlin, sprach über den Entstehungsprozess des Skulpturengartens, der mit seinem zweiten Teil an der Hasselwerder Villa (Novilla) Ober- und Niederschöneweide verbindet.

Nun ist der Park für die Öffentlichkeit freigegeben. Zu sehen sind Arbeiten aus Eisen, Stahl und Bronze von Erik Seidel, Jürgen V. Neumann, Evelyn Neumann, Kurt Dyrhaug, Hans Molzberger, Georg-Friedrich Wolf, Susanne Roewer und Jörg Spätig.

Die Themen sind vielfältig, hier einige Beispiele:
Jörg Spätigs surreale Skulptur „be rooted“ lädt zum Philosophieren über den ewigen Kreislauf des Seins und den eigenen Standpunkt ein. Die Stahlfigur erinnert an einen Baum. In der Krone schwebend ein blauer Kopf, auf der Erde verwurzelt ein schwarzer Schädel. Der Stamm durchstößt das Buch des Lebens.

Evelyn Neumanns „Faust“ ist ein Symbol für Stärke, Spannung und Widerstand. Hans Molzbergers Werk „Line of Iron I“ nimmt Teile eines alten Hauses, das von einer jüdischen Familie bewohnt war und zerstört wurde, zum Grundstock, um daran gegossene Kleider von jüdischen Häftlingen aufzuhängen. Susanne Roewers „Gulliver“ kippt aus der stolzen vertikalen Körperhaltung in die Horizontale, montiert an einen Stab. Am Kopf eine Art Henkel, von dem man meint, die Figur herumführen zu können. So ruft dieser Gulliver uns ins Gedächtnis, wie er auf seiner Reise zur Verfügungsmasse fremden Willens wurde.

Eine Tour zum Park lohnt, um weiteren Skulpturen zu entdecken.
Villa Rathenau Schöneweide, Wilhelminenhofstraße 75, 12459 Berlin


Jörg Spätig und Prof. Dr. Steffen Kolb, Dekan der HTW (Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin) bei der Aufstellung der Skulptur „be rooted“.


Detail: der blaue Kopf als lebender Gegenpol zum schwarzen Schädel, der mit den Wurzeln verwoben das Fundament der Skulptur bildet.

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SkulpturenparkSchoeneweide_Flyer

Maps

Unter dem Titel „Staunen ist wie Abenteuer am Mittwoch“ wurden in der Galerie AITW HUBSA AIR in Goes, Zeeland, Niederlande, künstlerische Landkarten von Beate Freier-Bongaertz gezeigt.

Die Galerie lädt internationale Künstler für eine Woche als Artist in Residence mit einer Ausstellung ein. An den Wände der Räume befinden sich die Wandtattoos des niederländischen Künstlers André Smits. Seine Arbeit heißt „Maps“ und zeigt eine Wegbeschreibung seiner künstlerischen Reisen. Die Arbeiten der ausgesuchten Künstler treten mit seinem Werk in einen Dialog.

Die Künstlerin Beate Freier-Bongaertz spielt in ihren Arbeiten mit der Struktur von Landkarten. Sie malt ihre Karten mit Weiß entlang von Flüssen, Bahnschienen und Straßen und legt somit in den Maps versteckte menschlich Figuren frei.

In dieser Woche sind 18 neue, kleine Arbeiten entstanden. Diese Kleinformate ergänzten die Installation der großen Karten.


Alle Fotos: André Smits