Kunst und Arbeit – Reflexion

Das seit nunmehr elf Jahren bestehende Kunstprojekt zwischen DaunTown und dem Maschinenbau-Unternehmen Lübbering, zeigt auch in diesem Jahr wieder ein überraschendes Ergebniss.

Kunst und Arbeit ist bei Lübbering Programm und tief verankert. Auf unterschiedlichste Weise fördert das Unternemen Kunst und Künstler. 2014 bekamen sie für ihr Engagement in Sachen Kunst den OWL Kulturförderpreis.

Zu Beginn ihrer Ausbildung arbeiteten acht Auszubildende drei Tage in den DaunTown Ateliers. Die Aufgabe: den eigenen Alltag reflektieren, sich von der umgebenden Atmosphäre inspirieren lassen und improvisierte Lösungsmöglichkeiten für ihre eigene Idee finden. Die Künstler unterstützten sie dabei.

Für alle Lehrlinge war die Begegnung mit Kunst und der Einblick in künstlerische  Gedankenwelten eine neue Erfahrung.

Nach einem Rundgang durch alle Ateliers begann für die Azubis der eigene kreative Prozess. Zunächst einigten sich alle auf das Thema Selbstportrait. Das Ziel, ein Objekt zu bauen, in dem sich die momentane Lebenssituation widerspiegelt. 

Für die künstlerische Umsetzung wurde gefundenes Material aus den Ateliers benutzt. Das Ergebnis: ein Einkaufswagen, in dem acht Azubis und ein Ausbilder sitzen, angetrieben durch einen Raketenantrieb voller Wissen.


Die Auszubildenden der Firma Lübbering bei der Arbeit. Improvisation und Teamwork sind hier gefragt.


„Selbstprotrait“, das aktuelle Lebensgefühl der acht Auszubildenden künstlerisch umgesetzt.

„Nicht jed r“

Im Avantgarten, dem Skulpturengarten in DaunTown, herrscht reges Treiben. Nun hat die niederländische Künstlerin Marja van Putten ihr Werk vollendet.

In ihrem Hauptwerk arbeitet van Putten mit textilem Material. Allerdings nicht als Ausdruck von Weiblichkeit, obwohl ihr bewußt ist, dass Materialien niemals neutral sind.

Sie verwendet Textilien als autonomes Material mit abstrahierenden Möglichkeiten. Ihre malerischen und skulpturalen Werke sind materielle Erforschung dessen, was Textilien in der zeitgenössischen Kunstpraxis sein können, losgelöst von kulturellen Assoziationen oder symbolischer Bedeutung.

Der Satz, den Sie in DaunTown an die Wand schrieb, bezieht sich auf ihre Arbeit in vielfältiger philosophischer Weise.


Marja van Putten arbeitete fünf Tage in DaunTown an ihrem Werk für den Avantgarten.


Foto: Marja van Putten

Mehr Arbeiten von Marja van Putten

Alle Skulpturen im Garten ansehen: www.avantgarten.eu

Wind-Kraft

Der lettische Bildhauer Mārtiņš Pundurs hinterlässt seine künstlerischen Spuren in DaunTown. Er war neun Tage zu Gast im HUBSA, der sozialen Skulptur von André Smits, in der internationale Künstler als Artist in Residenz wohnen können.

Der Kontakt zu lettischen Künstlern hat in DaunTown Tradition, bereits vier mal wurden Symposien mit lettischen und deutschen Künstlern veranstaltet.

Es ist die Landschaft, die Mārtiņš Pundurs inspiriert. Sie ist Ausgangspunkt für seine meist kleinen Skulpturen.

In Borgholzhausen entdeckte er viele Ähnlichkeiten zu seiner Heimatstadt Cesis: Landschaftlich, historisch (vergleichbares wie die Varusschlacht gab es auch in seiner Region) und baulich (beide Städte sind kleine mittelalterliche Orte mit Burgruine). Künstlerisch entschied er sich allerdings für eine aktuelle Gemeinsamkeit, der Diskussion um die Windräder. Prägend für die Landschaft und formgebend für seine Skulptur.

Für den Avantgarten fertigte Mārtiņš Pundurs eine große Skulptur, ein Spiel mit Form und Material, in dem sich alle vorausgegangenen Überlegungen wiederfinden lassen. Sperrigkeit und Ironie prägen dieses Kunstwerk. An der Rückseite ist eine Türöffnung für eine kleine Feuerstelle eingearbeitet.


Der lettische Bildhauer Mārtiņš Pundurs bei der Arbeit an seiner Skulptur im Atelier von Jörg Spätig in DaunTown.

Alle Skulpturen im Garten ansehen: www.avantgarten.eu