AITW-HUBSA-AIR

Das Projekt „Avantgarten“ nimmt Form an. Im Skulpturengarten in DaunTown zeigen Künstlerkollegen aus aller Welt ihre Werke, die sie hier erarbeitet haben.

André Smits, ein niederländischer Künstler, nutzte sofort die verbesserte Corona-Lage, um hier vor Ort seine soziale Skulptur „AITW-HUBSA-AIR“ fertigzustellen. Ein Objekt, in dem Künstler als Artist in Residenz wohnen können.

Zu Smits Gesamtkunstkonzept gehört unabdingbar das Reisen und Netzwerken. Er fotografiert weltweit Künstler in ihren Ateliers mit Rückenansicht. Mittels Graffitis wird die Wegbeschreibung festgehalten, welcher Künstler ihn wohin weiter vermittelt hat.

ARTIST IN THE WORLD ist eine Reise durch die Kunstwelt mit dem Ziel, Künstler in einem Archiv zu verbinden. Die Welt der Kunst mit einer breiten Geste zu umarmen. Es ist eine vorsichtige Hommage an mein Staunen über all die Schönheit und Ausgelassenheit, die mir auf diesem Weg begegnet.

Für dieses Projekt fotografiere ich Künstler und Personen der Kunstszene, wie Sammler und Aussteller, in ihrem Arbeitsbereich. Ein wichtiger Bestandteil dieser Serie ist das Konzept der romantischen Rückenfigur, jeder steht immer mit dem Rücken zur Kamera. So geben die Fotos einen intimen Einblick in die Ateliers. Die fotografierten Charaktere fungieren als Wegweiser und laden die Zuschauer in ihre Welt ein. Es ist auch ein Moment der Besinnung.

Ein weiteres wichtiges Thema ist der persönliche Kontakt zwischen Menschen. Der Weg, den ich einschlage, entsteht ohne einen zugrundeliegenden künstlerischen oder philosophischen Plan. Auf diese Weise arbeite ich an einem Gesamtbild der Kunstwelt, das organisch wächst und sich in unvorhersehbare Richtungen entwickelt.“
André Smits

Auf seinen Reisen hat André Smits festgestellt, wie schwierig es ist, weltweit adäquate Unterkünfte zu finden. So enstand seine Idee, in jedem Land ein Tiny House für reisende Künstler zu errichten. In DaunTown, Borgholzhausen, Deutschland steht nun das erste! Ein niederländisches Museum hat bereits Kontakt mit dem Künstler aufgenommen, um auf dem Museumsgelände ein weiteres HUBSA zu installieren.

Fotos vom fertigen HUBSA gibt es auf der Seite des Künstlers zu sehen: AITW-HUBSA-AIR

„Schläft ein Lied in allen Dingen“

So der Titel der Arbeit von Annie Fischer.

Mit einem Augenzwinkern verwendet die Künstlerin das Zitat von Joseph von Eichendorff. Ihre Installation in der Ausstellung: in einen Türrahmen gestopfte Autoreifen. Geht der Besucher an ihnen vorüber, hört er ein Schnarchen.

Thematisiert wird hier die Technik des Verflechtens an sich. Bei diesem Werk geht es Annie Fischer, wie bei vielen ihrer Arbeiten mit unterschiedlichsten Materialien, um formale Kriterien des Verflechtens.

Die Gruppenausstellung „Spectrum“ zeigt noch bis zum 19.9.2021 im Medicalcenter Detmold unterschiedliche Werke der Gegenwartskunst. Zu sehen samstags 14 – 21 Uhr und sonntags 11 – 20 Uhr.

Mehr von Annie Fischer

Das Gleich muß jetzt mal warten

„Gestern war heute noch morgen.
Jetzt aber bin ich – mehr oder weniger… vielleicht.

Es gibt Menschen, die sprechen von der Perle des Augenblicks – gefällt mir… glaube ich.

So drehe ich mich ständig im Kreis – gefühlt ist mein Leben wie eine endlose Fahrt im Paternoster – irgendwie gefährlich ungeschützt und doch so aufregend und spannend mit einer Vielfalt an Ausstiegsmöglichkeiten, dass es mir manches Mal wie eine Überforderung vorkommt.
Vermutlich ist das alles eine Illusion und das Leben, auch und vor allem das Erleben, finden einfach nur JETZT statt – ohne Vergangenheit und ohne Zukunft für den Moment… oder so.“
(Ein Monolog von Jörg Spätig zu seinen neuen Arbeiten).

Die Treppenhausgalerie zeigt die neusten Skulpturen jetzt in einer großen Ausstellung. 21 Werke, die wie in einem Paternoster fahrend, über vier Etagen zu sehen sind.

Neu an Spätigs Skulpturen ist der Umgang mit Farbe. Teils verstärkt Farbe die Form, teils löst sie die Plastizität auf, führt zu optischer Verwirrung und fordert den Betrachter zur genauen Beobachtung auf.

Eine spannende Ausstellung, vom 20.8. – 24.10.2021 in der Treppenhausgalerie, in Herford, Goebenstraße 3 –7 (im Elsbachhaus)
Öffnungszeiten: Mo. bis Sa. 8-20 Uhr

Zur Eröffung der Ausstellung verwandelte Jörg Spätig die Performance-Künstlerin Anna Bella Eschengerd in eine Skulptur. So verschmolzen mit den ausgestellten Objekten bewegte sie sich durch das Treppenhaus, das Publikum in den Bann ziehend und philosophierte dabei über die Normalität des Anderssein.

Kunst und Arbeit – ein Projekt

Seit 2014 gestaltet das Maschinenbau-Unternehmen Lübbering zusammen mit den DaunTown Künstlern jährlich sein Projekt KUNST & ARBEIT. Selbst in den beiden Coronapandemie-Jahren fanden unter strengen Auflagen die eigens für Auszubildende entwickelten Workshops statt.

Kunst und Arbeit ist bei Lübbering gelebtes Programm und mehr als nur Bilder an Bürowänden. Die Firma wurde bereits 2014 für ihr Engagement in Sachen Kunst mit dem OWL Kulturförderpreis ausgezeichnet. Sie zeigt in ihrem Betrieb nicht nur öffentliche Ausstellungen, sondern ermöglicht als fester Bestandteil der Ausbildung in den ersten Wochen für alle Auszubildenden aller Sparten, sich mit Kunst zu beschäftigen.

Drei Tage arbeiten die Azubis in den Atelierräumen der DaunTown Ateliers. Mit künstlerischer Hilfestellung durch die Künstler wird der Denkprozess und die Auseinandersetzung mit Kunst gefördert und so ein neuer Blick auf das Alltägliche entwickelt, zum Beispiel durch das Verfremden von Gebrauchsgegenständen. Vielleicht führt diese Erfahrung spärter bei dem einen oder anderen Mitarbeiter dazu, neue Lösungsansätze für seine Aufgaben zu finden.

Masken waren in der Coronazeit natürlich ein Thema.

Die Verfremdung einer Zahnbürste: Bei dem Anblick des Stiels auf ein Reagenzglas zu kommen, das ist eine neue Variante des Themas.

Ausstellungen von Kunst & Arbeit hier zu sehen.

10 m³ KunstDialoge

Künstlerische Interventionen im Schaukasten des Kunstvereins hase29 in Osnabrück.

Aktuell arbeitet Marvin Knopf in der Schauvitrine der hase29 an einer amorphen Wandskulptur aus selbst gefärbtem Leinen. Die Wandskulptur ähnelt in ihrer Formsprache und Farbigkeit den abstrakten Malereien des Künstlers und ist Teil einer Serie, die im Rahmen des DaunTown-Atelierstipendiums entsteht.

Zwar ist der Ausdruck der Skulptur abstrakt, dennoch sind Assoziationen mit dem menschlichen Körper, wie etwa Extremitäten oder Gedärmen nicht von der Hand zu weisen.

Die Stoffschläuche, zu geometrischen Gebilden zusammengefügt, werden  durch die weiche Beschaffenheit des Materials, in der Hängung wieder zur organischen Form. Als Kontrast zu der weichen, fließenden Form ist an einer Stelle eine Metallkette eingefügt. Diese Zusammenzerrung bricht die Geometrie der Komposition auf. Das Zerren und Abschnüren in Bezug zur Assoziation des Materials mit dem menschlichen Körper kann einerseits als Schmerz oder Fesselung gedeutet werden oder andererseits rein formal als kompositorisch bedeutungsvoll für den Ausdruck des Werks.

Der Entstehungsprozess wie auch das Werk selbst kann noch bis zum 11.7. im Schaukasten der hase29 in der Hasestraße in Osnabrück beobachtet werden.

Das Kunstwerk entsteht direkt draußen vor dem Kunstverein.
Hier das Färben des Leinens.

Die Stoffschläuche hat Marvin Knopf aus Resten von
Leinwänden genäht.

Noch bis zum 11.7.2021 ist die Arbeit zu sehen.

hase29 – Gesellschaft für zeitgenössische Kunst Osnabrück e.V

offene Ateliers-Ausstellung – EVA 02

Gastkünstler Stan Pete stellt zu den offenen DaunTown Ateliers aus.

An diesem Wochenende ist in den Hangars die raumgreifende Installation  EVA02 zu sehen. Es handelt sich hierbei um eine Figur aus dem Neon Genesis Evangelium, einem Manga aus den 90ern. Im Original hochhausgroß findet sie hier als 3 Meter Miniatur ihren möglichen Ursprung. Die Halle wurde zu einer Art Labor / Werkstatt umgestaltet in der der Prototyp entwickelt worden sein könnte.  Bei diesem Werk finden selbst erstellt Schnittmuster, ähnlich denen in der Bekleidungsindustrie, Verwendung. Tageslichtprojektor und Mikrofilmlesegerät mit weiteren technischen Plänen bieten den Ausblick auf einen weiteren Ausbau. Fahrstulmusik und Klangschnipsel aus der Original Serie sowie Ziegen die gelegentlich von Außen an die Blechwand  stoßen, bieten die Geräuschkulisse.

Mehr Eindrücke von den offenen DaunTown Ateliers finden Sie bei Instagram auf der Seite der Museen Osnabrück muk_os


Stan Pete beim Aufbau seiner Installation
Fotos: Alexandra Malobrodski

Offene Ateliers

Die Stadt Gütersloh veranstaltet offene Ateliers über die Grenzen der Stadt hinaus. Auch in Borgholzhausen sind Ateliers geöffnet und DaunTown ist dabei! Wir laden Sie herzlich zu einem Rundgang durch unsere Arbeitsräume ein.

Die Öffnungszeiten der Ateliers:
Do. 24.6. & Fr. 25.6.2021 von 14 Uhr bis 20 Uhr
Sa. 26.6.2021 von 11 Uhr bis 20 Uhr
So. 27.6.2021 von 11 Uhr bis 17 Uhr
nur an diesem langen Wochenende ohne Terminbuchung einfach vorbeikommen, Borgholzhausen, Kleekamp 133.

Ein Besuch in DaunTown lohnt. Zu sehen sind neben den Ateliers der sieben ansässigen Künstler Annie Fischer, Beate Freier-Bongaertz, Susanne Kinski, Wolfgang Meluhn, Matthias Poltrock, Jörg Spätig und Michael Strauß auch das Atelier des DaunTown-Stipendiaten Marvin Knopf und eine Rauminstallation des Gastkünstlers Stan Pete.

Allgemeine Infos wie Wegbeschreibung, Corona-Regeln und weitere offene Ateliers sind auf der Website der Stadt zu finden:
www.offeneateliers.guetersloh.de

Hier vorab ein paar Einblicke in das Atelier von Susanne Kinski.
Wir freuen uns auf Besuch.

DaunTown-Atelier-Stipendium 2021

Der zweite DaunTown-Atelier-Stipendiat hat sein Atelier bezogen!

Jedes Jahr wird einem Künstler oder einer Künstlerin die Möglichkeit gegeben, hier für einige Monate zu arbeiten. Nicht nur das eingerichtete Gastatelier bietet gute Möglichkeiten der Entfaltung, auch das Miteinander der ansässigen Künstler und die Kontaktvermittlung in die Kunstszene gehören zum Förderprogramm.

Der Stipendiat 2021 ist der Maler Marvin Knopf. Mit seiner farbintensiven ungegenständlichen Malerei erweitert er das Kunstspektrum in DaunTown. Der Ausgangspunkt für seine Werke ist meist ein Illustriertenfoto mit starker Struktur und Farbe. Dieses „Fundstück“ nimmt er als Anlass, um daraus seine  Arbeiten zu entwickeln. Die Kompositionen enstehen während des Malprozess. Dabei läßt er sich von keinem maltechnischen Dogma bremsen. In jedem Bild findet der Betrachter gemalte Flächen, Zeichnungen und Collagen; das Ganze komponiert zu einem großformatigen Werk.

Marvin Knopf arbeitet seit vier Wochen in seinem Gastatelier.

Wie viele Künstler arbeitet auch er an mehreren Bildern gleichzeitig.

Hier die Präsentation fertiger Arbeiten.

Künstlerportraits als Bildband

Für sein aktuelles Buch portraitiert der Dortmunder Fotograf Frank Peterschröder bildende Künstler, Musiker und Poetry Slammer. Sein Arbeitstitel für das vom  Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen geförderte Projekt: Krise = Chance.

Er spührt mit seiner Kamera der Frage nach, wie jeder Einzelne mit den Herausforderungen der Pandemiezeit umgeht. Der Fotograf besucht die Künstler an ihren Arbeitspläzen. Mittels Gesprächen macht er sich ein inneres Bild, bevor die Protagonisten in ihren Räumen in Szene gesetzt werden.

Handschriftliche Statements mit den Erfahrungen, Ideen und Gedanken der Protraitierten in dieser besonderen Zeit runden den Bildband ab.

Frank Peterschröder fotografiert die Künstler in DaunTown, hier Annie Fischer in ihrem Atelier.

Einblick in die Atelierräume per Video-Chat

Kunst hautnah erleben? Das ist nicht so einfach in Corona Zeiten, in der Zeit von geschlossenen Museen und Kunstvereinen. Aber dank inzwischen erprobter Technik ergeben sich neue Möglichkeiten mit Künstlern direkt in Kontakt zu treten.

DaunTown möchte Kunstinteressierten virtuell ermöglichen, in die Welt der Künstler einzutauchen. Wir laden Sie alle herzlich zu einem individuellen DaunTown-Video-Chat in die Ateliers ein.

Die Räume in der ehemaligen Daunenfedernfabrik werden von den acht Malern, Bildhauern, Objektkünstlern und Zeichnern zum Arbeiten genutzt. Hier findet ein reger Austausch zum Thema Kunst statt, mit Kollegen und gerne auch mit Ihnen als Besucher per Video-Chat.

Der Künstler Michael Strauß empfängt Sie zu einem virtuellem Rundgang durch alle Ateliers. In einem persönlichen Gespräch bekommen Sie Einblicke und Erklärungen in die Entstehung aktueller Kunst – ein Schulterblick.

Buchen Sie einen Video-Chat-Termin nach Wunsch direkt bei:
kontakt@michael-strauss.info

Wir freuen uns auf Sie. Und eines Tages, da sind wir sicher, werden Sie sich direkt vor Ort in Borgholzhausen ein originales Bild von der Kunst machen können.

Hier ein Einblick in das Atelier von Michael Strauß